Yamato®Gast & Rikkunshito:
Auswahl klinischer Studien

Klinische Studien am Menschen

Reißenweber-Hewel et al. (2024): Treatment of dyspeptic symptoms with YamatoGast. A non-interventional study of a registered traditional herbal Rikkunshito extract product from Japanese Kampo Medicine in routine practice in Germany

Zeitschrift für Gastroenterologie 62(6): 909–918. DOI: 10.1055/a-2164-4534

Es zeigte sich eine signifikante Besserung dyspeptischer Symptome sowie eine deutliche Steigerung der Lebensqualität.

  • Nicht-interventionelle Beobachtungsstudie in Deutschland.
  • 66 Patienten mit funktionellen dyspeptischen Beschwerden erhielten 2 Wochen Yamato®Gast (Rikkunshito-Extrakt).
  • Es zeigte sich eine signifikante Besserung dyspeptischer Symptome (Responderrate 78,9% nach OTE-Score) sowie eine deutliche Steigerung der Lebensqualität.
  • Die Behandlung wurde sehr gut vertragen.
  • Fazit: Yamato®Gast erwies sich als sichere und klinisch relevante Therapieoption bei funktionellen Oberbauchbeschwerden.

Vollständige Studie: National Library of Medicine

Suzuki et al. (2014): Randomized clinical trial: rikkunshito in the treatment of functional dyspepsia--a multicenter, double-blind, randomized, placebo-controlled study

Neurogastroenterology & Motility 26(7): 950–961. DOI: 10.1111/nmo.12348

Behandlung mit Rikkunshito führte zu mehr globalen Respondern als Placebo, insbesondere bei epigastrischen Schmerzen und Völlegefühl.

  • Multizentrische doppelblinde Placebo-kontrollierte Studie (Japan, n=247 FD-Patienten).
  • 8-wöchige Behandlung mit Rikkunshito (3×2,5 g/Tag).
  • Die Behandlung mit Rikkunshito führte zu mehr globalen Respondern als Placebo (33,6% vs. 23,8% nach 8 Wochen; p=0,09).
  • Insbesondere besserten sich epigastrische Schmerzen signifikant (p=0,04) und Völlegefühl tendenziell (p=0,06) unter Rikkunshito.
  • Subgruppenanalysen deuteten auf stärkere Wirksamkeit bei Helicobacter pylori-positiven Patienten hin.
  • Es traten keine schweren Nebenwirkungen auf.
  • Fazit: Rikkunshito reduzierte insgesamt die Dyspepsie-Symptomatik, v.a. epigastrische Schmerzen und postprandiales Völlegefühl.

Vollständige Studie: National Library of Medicine

Kusunoki et al. (2010): Efficacy of Rikkunshito, a traditional Japanese medicine (Kampo), in treating functional dyspepsia

Internal Medicine (Tokyo) 49(20): 2195–2202. DOI: 10.2169/internalmedicine.49.3803

Behandlung mit Rikkunshito führte zwar nicht zu einer Änderung des Gesamtsymptom-Scores (GSRS), aber 3 von 15 Einzelsymptomen besserten sich signifikant.

  • Open-Label-Studie (Japan, n=16 FD-Patienten).
  • 14-tägige Behandlung mit Rikkunshito (2×7,5 g/Tag).
  • Behandlung mit Rikkunshito führte zwar nicht zu einer Änderung des Gesamtsymptom-Scores (GSRS), aber 3 von 15 Einzelsymptomen besserten sich signifikant.
  • Ultraschall-gestützte Funktionsmessungen ergaben eine verbesserte gastrische Akkommodation (größere Fundusdehnbarkeit) sowie beschleunigte Magenentleerung unter Rikkunshito.
  • Fazit: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Rikkunshito FD-Patienten mit gestörter Magenmotorik zugutekommen kann und potentiell auch bei begleitender Refluxneigung hilfreich ist.

Vollständige Studie: J-STAGE

Hamai et al. (2019): Traditional Japanese herbal medicine rikkunshito increases food intake and plasma acylated ghrelin levels in patients with esophageal cancer treated by cisplatin-based chemotherapy

Journal of Thoracic Disease 11(6): 2470–2478. DOI: 10.21037/jtd.2019.05.67

Appetitverlust und Nahrungsaufnahme unter hoch-emetogener Chemotherapie verbesserten sich signifikant, begleitet von erhöhten Plasma-Ghrelinspiegeln.

  • Prospektive randomisierte Crossover-Studie (Japan, n=40 Ösophaguskarzinom-Patienten unter hoch-emetogener Chemotherapie).
  • Rikkunshito (7,5 g/Tag) wurde zur Prävention verzögert einsetzender Chemotherapie-induzierter Anorexie getestet.
  • Appetitverlust und Nahrungsaufnahme unter hoch-emetogener Chemotherapie verbesserten sich signifikant, begleitet von erhöhten Plasma-Ghrelinspiegeln.
  • Fazit: Rikkunshito kann Chemotherapie-bedingte Appetitlosigkeit mildern und den Anstieg des appetitanregenden Hormons Ghrelin fördern, ...
  • ...was eine unterstützende Therapie bei onkologischen Patienten nahelegt.

Vollständige Studie: Journal of Thoracic Disease

Kawami et al. (2022): Efficacy of Rikkunshito for Functional Heartburn: A Prospective Pilot Study

Journal of Nippon Medical School 89(1): 56–65. DOI: 10.1272/jnms.JNMS.2022_89-106

Der Symptomscore (FSSG) für Refluxbeschwerden ging signifikant zurück (von 18.3 auf 13.2 Punkte).

  • Offene Pilotstudie (Japan, n=10 Patienten mit therapierefraktärem funktionellem Sodbrennen).
  • 4- bzw. 8-wöchige Behandling mit Rikkunshito (3×2,5 g/Tag).
  • Der Symptomscore (FSSG) für Refluxbeschwerden ging signifikant zurück (von 18.3 auf 13.2 Punkte).
  • Lebensqualität und Angst/Depressions-Scores änderten sich zwar nicht signifikant, es zeigte sich jedoch eine positive Korrelation zwischen Angst-Abnahme und Reflux-Symptomreduktion.
  • Fazit: Rikkunshito könnte bei funktionellem Sodbrennen hilfreich sein; insbesondere Patienten mit gleichzeitigem Angstprofil könnten profitieren.

Vollständige Studie: National Library of Medicine

Tominaga et al. (2018): Rikkunshito simultaneously improves dyspepsia correlated with anxiety in patients with functional dyspepsia: a randomized clinical trial (the DREAM study)

Randomisierte, placebokontrollierte, Doppelblind-Studie (Japan, n=192 FD-Patienten)

Rikkunshito erhöhte die Wirksamkeit der Behandlung insgesamt im Vergleich zu Placebo. Die Verbesserung von psychologischen Symptomen korrelierte mit der von Symptomen des oberen Gastrointestinaltrakts.

  • Randomisierte, placebokontrollierte, Doppelblind-Studie (Japan, n=192 FD-Patienten).
  • 8-wöchige Behandlung mit Rikkunshito von Patienten, die die Rom-III-Kriterien ohne Helicobacter-pylori-Infektion, vorherrschendes Sodbrennen und Depression erfüllten.
  • Rikkunshito erhöhte die Wirksamkeit der Behandlung insgesamt im Vergleich zu Placebo nach 8 Wochen (p = 0,019).
  • Rikkunshito verbesserte Symptome des oberen Gastrointestinaltrakts (Upper Gastrointestinal Disorders-Symptom Severity Index (PAGI-SYM), Global Overall Symptom scale (GOS) und modified Frequency Scale for the Symptoms of Gastroesophageal Reflux Disease (m-FSSG)) nach 8 Wochen.
  • Insbesondere verbesserten sich das postprandiale Völlegefühl/frühe Sättigung (p = 0,015 und p = 0,001) und Blähungen (p = 0,007 und p = 0,002) der PAGI-SYM-Subskalen nach 4 Wochen und 8 Wochen.
  • Eine Verbesserung von psychologischen Symptomen (HADS) nach 8 Wochen (p = 0,027) korrelierte mit der von PAGI-SYM (r = 0,302, p=0,001), GOS (r = 0,186, p = 0,044) und m-FSSG (r = 0,462, p < 0,001).
  • Fazit: Rikkunshito kann für FD-Patienten nützlich sein, um gleichzeitig gastrointestinale und psychologische Symptome zu behandeln.

Vollständige Studie: National Library of Medicine

Präklinische Studien (Tiermodelle & Zellkulturen)

Yakabi et al. (2024): Rikkunshito improves anorexia through ghrelin- and orexin-dependent activation of the brain hypothalamus and mesolimbic dopaminergic pathway in rats

Neurogastroenterology & Motility 36(11): e14900. DOI: 10.1111/nmo.14900

Rikkunshito stellte eine durch Stress bzw. Cholezystokinin induzierte reduzierte Futteraufnahme wieder her und aktivierte Neuronen im Hypothalamus und mesolimbischen Dopamin-System.

  • Neuere Grundlagenstudie (Ratten mit Stress- oder Cholezystokinin-bedingter Anorexie).
  • Rikkunshito stellte eine Stress- bzw. Cholezystokinin-induzierte reduzierte Futteraufnahme wieder her und aktivierte Neuronen im Hypothalamus (Orexin-positive Neurone) und mesolimbischen Dopamin-System.
  • Die zentralnervösen Effekte wurden durch Ghrelinantagonisten und Orexinantagonisten aufgehoben, was belegt, dass Rikkunshito seinen appetitsteigernden Effekt über Ghrelin- und Orexin-abhängige Pfade vermittelt.
  • Fazit: Rikkunshito kann über die Aktivierung appetitregulierender Zentren im Gehirn die Nahrungsaufnahme fördern und so Anorexie in Stress- und Krankheitsmodellen entgegenwirken.

Vollständige Studie: National Library of Medicine

Endo et al. (2014): Rikkunshito, a Kampo medicine, ameliorates post-operative ileus by anti-inflammatory action

J. Pharmacol. Sci. 124(3): 374–385. DOI: 10.1254/jphs.13182fp

Rikkunshito zeigte neben prokinetischen Effekten auch entzündungshemmende Eigenschaften bei postoperativem Ileus.

  • Tiermodell postoperative Darmatonie (Maus):
  • Durch experimentelle Darmmanipulation induzierte Motilitätsstörungen wurden durch Rikkunshito deutlich verbessert.
  • Die Darmtransitzeit normalisierte sich und die Infiltration von neutrophilen Granulozyten und Makrophagen in die Darmwand nahm ab.
  • Fazit: Rikkunshito könnte als neuartiger Therapieansatz bei postoperativeileus-bedingten Motilitätsstörungen dienen, indem es Entzündungsreaktionen im Darm dämpft und die gastrointestinale Motorik unterstützt.

Vollständige Studie: National Library of Medicine

Sadakane et al. (2011): 10-Gingerol, a component of rikkunshito, improves cisplatin-induced anorexia by inhibiting acylated ghrelin degradation

Biochem. Biophys. Res. Commun. 412(3): 506–511. DOI: 10.1016/j.bbrc.2011.08.002

Rikkunshito verhinderte über Inhaltsstoffe wie Gingerol die Ghrelin-Deaktivierung und schwächte dadurch anorexigene Effekte von Chemotherapeutika ab.

  • Chemische und tierexperimentelle Studie.
  • Identifizierung eines Wirkmechanismus von Rikkunshito-Bestandteilen: 10-Gingerol (aus Ingwer) wurde als aktiver Inhaltsstoff isoliert, der den Abbau von aktivem (acyliertem) Ghrelin hemmt.
  • In Ratten mit Cisplatin-induzierter Anorexie erhöhte 10-Gingerol die verfügbaren Ghrelin-Spiegel und verbesserte so Appetit und Nahrungsaufnahme.
  • Fazit: Diese Arbeit zeigte erstmals, dass Rikkunshito über Inhaltsstoffe wie Gingerol die Ghrelin-Deaktivierung verhindert und dadurch anorexigene Effekte von Chemotherapeutika abschwächt.

Vollständige Studie: National Library of Medicine

Takeda et al. (2010): Rikkunshito ameliorates the aging-associated decrease in ghrelin receptor reactivity via phosphodiesterase III inhibition

Endocrinology 151(1): 244–252. DOI: 10.1210/en.2009-0633

Rikkunshito-Behandlung führte bei älteren Mäusen zu erhöhter Futteraufnahme und stellte die Empfindlichkeit der Ghrelinrezeptoren wieder her.

  • Experimentelle Studie zur Altersanorexie in Mausmodellen: Ältere Mäuse zeigen verminderten Appetit und geringere Ghrelinwirkung.
  • Die Behandlung mit Rikkunshito führte bei 75 Wochen alten Mäusen zu erhöhter Futteraufnahme und stellte die Empfindlichkeit der Ghrelinrezeptoren wieder her.
  • Der Mechanismus wurde auf eine Hemmung der Phosphodiesterase-III zurückgeführt, wodurch die intrazelluläre Signalgebung der Ghrelin-Rezeptoren verbessert wurde.
  • Fazit: Die Studie legt nahe, dass Rikkunshito altersbedingter Anorexie entgegenwirken kann, indem es die Ghrelin-Signaltransduktion verstärkt.

Vollständige Studie: National Library of Medicine